Dachrinnen: Arten und Kosten

Dachrinnen erledigen einen unauffälligen, aber sehr wichtigen Dienst: Sie transportieren durch die Fallrohre Regenwasser von der Dachfläche sicher zum Boden, wo es keinen Schaden am Dach oder dem Gebäude anrichten kann. Damit das aber immer so reibungslos läuft, müssen Dachrinnen regelmäßig inspiziert, gewartet oder auch einmal erneuert werden.

Bei einem Neubau müssen Dachrinnen ebenfalls neu ausgewählt werden, hier kommt es auf viele verschiedene Faktoren an, wie die Dachform, Art der Dachrinnen, Anzahl der Fallrohre und natürlich auch die Frage, was Dachrinnen kosten können. Unser 11880.com-Dachdecker-Ratgeber sagt Ihnen, welche die am häufigsten verwendeten Dachrinnen-Arten sind, welche Unterschiede es zwischen ihnen gibt und wie viel sie kosten.

Dachrinnen-Arten-und-Kosten

Inhaltsverzeichnis

Welche Dachrinnen Aten gibt es?

Dachrinnen gibt es in unterschiedlichen Formen, Farben und Materialien. Zu den häufigsten Formen gehört hierzulande die halbrunde Dachrinne mit einer Wulst an der Außenseite. Kastenförmige Dachrinnen sind ebenfalls weit verbreitet und strahlen eine gewisse Eleganz aus. Gerade bei älteren Häusern findet man jedoch auch noch extravagantere Formen. 

Am interessantesten ist allerdings die Materialauswahl der Dachrinne. Neben Klassikern aus Holz oder günstigen Dachrinnen aus PVC gibt es noch Dachrinnen aus Aluminium, Edelstahl, verzinktem Stahlblech, Titanzink oder Kupfer. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile und auch die Kosten können deutlich voneinander abweichen. Welche Art von Dachrinne also die beste ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, da es auch auf den Verwendungszweck und das Budget ankommt.

Dachrinnenformen

Dachrinnen Arten: Vor- und Nachteile

Die Vorteile und Nachteile der einzelnen Dachrinne Arten in der schnellen Übersicht:

MaterialMontageKostenLebensdauerNachhaltig
Kunststoff++++++++ 
Titanzink++++++++++ 
Kupfer+++++++++ 
Edelstahl+++++++++ 
Alu++++++++ 

Dachrinne: Kunststoff

Dachrinnen aus Kunststoff sind leicht zu montieren und besonders günstig. Trotz ihres günstigen Preises sind Kunststoffdachrinnen qualitativ erstaunlich gut, denn Sie sind sehr widerstandsfähig gegenüber Witterungen und UV-Strahlung, korrodieren nicht, sind stabil und schwer entflammbar. Zudem bekommt man sie in vielen verschiedenen Farben und in jedem Baumarkt als günstiges Komplettset erwerben.

Doch gibt es auch Nachteile? Die gibt es durchaus, wenn auch nicht viele. Der größte Schwachpunkt der Kunststoffdachrinne ist ihre Kurzlebigkeit. Nach etwa 10 Jahren muss sie schon ausgetauscht werden, was sie unattraktiv für hohe Gebäude wie Häuser macht. Außerdem können Dachrinnen aus Kunststoff nur wenig Wasser aufnehmen. Ein weiterer Minuspunkt, wenn es um größere Dächer geht. Bezüglich der Optik muss man ebenfalls Abstriche machen, genauso wie für die mangelnde Nachhaltigkeit. Kunststoffdachrinnen findet man daher vor allem an kleinen Gebäuden wie Gartenhäuser oder Carports. Hier können sie all ihre Stärken ausspielen, ohne dabei ihre Schwächen zu zeigen.

Dachrinne: Titanzink

Ebenfalls günstig und sehr beliebt sind Dachrinnen aus Zink, genauer gesagt das häufig verwendete Titanzink. Im Gegensatz zu Kunststoffrinnen sind Titankzindachrinnen jedoch sehr lange haltbar – über 60 Jahre sind bei qualitativ hochwertigen Titanzinkdachrinnen durchaus keine Seltenheit. Dabei sind sehr belastbar und leicht zu reparieren. Besonders positiv ist auch die Umweltverträglichkeit, denn Titansinkrinnen sind mit einer Recycling-Rate von mehr als 95% fast vollständig recyclebar. Optisch können Sie entweder darauf warten, dass Titanzinkrinnen nach einiger Zeit eine ansehnliche schiefergraue Patina entwickeln oder aber die Rinne in einer beliebigen Farbe anstreichen.

Zinkdachrinnen haben zwar ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, sind dafür jedoch schwieriger zu montieren als Kunststoffrinne. Es gibt nur selten richtig Stecksysteme, sondern lediglich Teile, die zusammengelötet werden müssen. Auch kann sich nach einigen Jahren Rost an der Rinne bilden.

Dachrinne-Kunststoff

Dachrinne: Kupfer

Eine Dachrinne aus Kupfer fällt potenziellen Käufern vor allem durch ihren hohen Preis auf. Keine andere Dachrinne ist so kostspielig wie die Kupferdachrinne. Dafür zeichnet sie sich durch eine einzigartige Optik auf, denn mit der Zeit erhält sie ihren typischen Grünspan. Und davon hat man ganz schön lange was, denn Kupferrinnen halten 50 Jahre und länger.  Müssen sie irgendwann doch entsorgt werden, sind sie zudem komplett recyclebar. Wie andere Metallrinnen auch, sind Kupferdachrinnen witterungsbeständig, robust und leicht per Weichlötverfahren zu reparieren, falls doch mal etwas kaputtgeht. 

Das etwas kaputtgeht passiert vor allem dann, wenn man bei der Materialwahl nicht richtig aufpasst. Haben Sie beispielsweise eine Dachrinne aus Kupfer und ein Fallrohr aus Zink, wird das bei dem Fallrohr für Korrosion sorgen. Die Kupferionen werden nämlich mit dem Wasser ins Fallrohr getragen und reagieren dort mit dem Zink. Vorsicht ist auch bei Böden geboten, denn die grüne Farbe findet sich später nicht nur als Patina an den Kupferdachrinnen wieder, sondern auch als grünliche Spur auf dem Boden.

Dachrinne: Edelstahl

Etwas günstiger als die Kupfer, dafür aber auch sehr widerstandsfähig, langlebig, korrosionsfrei und belastbar ist verzinnter Edelstahl. Edelstahldachrinnen sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Legierungen und Oberflächenbearbeitungen (z. B. glänzend, gebürstet usw.) alles andere als langweilig und bieten vielfältige Gestaltungsoptionen. Da sie beständig gegen UV-Licht sind, verfärben sich Dachrinnen aus Edelstahl auch nicht mit der Zeit und die Lebensdauer wird nicht eingeschränkt. Am Ende der Lebenszeit sind Edelstahlrinne zudem komplett recyclebar. 

Edelstahldachrinnen haben zwar viele Vorteile, sind aber dafür in der Montage aufwendiger als andere Dachrinnen. Sie werden am besten zusammengeschweißt, wofür am besten ein Fachmann herangezogen werden sollte. Auch die hohen Kosten sind ein Minuspunkt. 

Dachrinne-Edelstahl

Dachrinne: Alu

Dachrinnen aus Alu fallen vor allem durch ihr geringes Gewicht auf, was sie auch leicht in der Handhabung macht. Sie müssen nicht gelötet werden, sondern können miteinander verklebt oder durch Nieten miteinander verbunden werden. Auch spezielle Dachrinnenverbinder können genutzt werden, um zwei Rinnenteile miteinander zu verbinden. Alu korrodiert nicht und ist besonders langlebig, was Aluminiumdachrinnen attraktiv für den Langzeiteisnetz macht. Darüber hinaus sind Aludachrinnen dank diverser Pulverbeschichtungen in vielen Farben erhältlich. 

Die Vorteile der Dachrinne aus Aluminium sind aber auch gleichzeitig ihre Nachteile. Da Aludachrinnen nicht gelötet werden können, müssen Sie bei Reparaturen auf Silikon zurückgreifen, was nicht so lange hält wie eine gelötete Reparatur. Außerdem verkratzt Aluminium leicht und es entstehen eher Beulen als bei anderen Metallen. Der Wartungsaufwand ist generell sehr hoch, da die Fugen regelmäßig geprüft werden müssen. Aluminium dehnt sich bei Hitze schnell aus, was die Fugen belastet. Das führt schnell zu undichten Stellen. Und zu guter Letzt sind Alurinnen auch nicht sehr umweltfreundlich, da sie bei der Produktion viel Energie benötigen 

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Was können Dachrinnen kosten?

Wie bereits erwähnt, hat das Material einen entscheiden Einfluss darauf, wie teuer oder günstig eine Dachrinne ist. Welche Kosten für eine Dachrinne auf Sie zukommen, zeigt Ihnen die folgende Tabelle:

Material der DachrinnePreis pro lfm
Kunststoff/PVCab 5 €
Titanzink15–25 €
Kupfer30–60 €
Edelstahl20–30 €
Alu15–30 €
Dachrinne-Kosten

Die Kostenfaktoren im Detail

Die Preise für Dachrinnen sind in erster Linie vom Material abhängig, aus dem die Rinnen bestehen. Relativ günstig in diesem Zusammenhang ist Kunststoff. Auch Dachrinnen aus Aluminium oder verzinktem Stahl gehören zu den günstigeren Varianten. Zink und vor allem Kupfer können als Materialien für Dachrinnen schon deutlich teurer sein.

Die Kostenfaktoren für Dachrinnen im Überblick:

Material:

  • Demontage und Entsorgung der alten Dachrinnen
  • Montage der neuen Dachrinnen
  • Fallrohre

Zubehör:

  • Rinnenträger
  • Rohrschellen
  • Hangstutzen
  • Dehnungsausgleicher
  • Lötmaterialien

Im Großen und Ganzen müssen Sie zusätzlich zu den Preisen für die Dachrinnen noch einmal das Doppelte oder Dreifache hinzurechnen, wenn Sie die Gesamtkosten für die Dachrinnenmontage inklusive aller Ersatzteile und der Montage selbst ausrechnen möchten. Für Zinkfallrohre mit einem Preis pro laufendem Meter von 8 bis 10 Euro wären das dann Montagekosten bis zum Boden von grob 20 bis 22 Euro. Die Preise – auch für die Dachrinnen selbst – können je nach Anbieter und Dachdeckerunternehmen variieren. Hier lohnt es sich, einen Preisvergleich zu machen. Unser Portal bietet ihnen dazu kostenlos und unverbindlich die Gelegenheit. Über unseren Preisvergleich Dachrinne erneuern Kosten erhalten Sie zudem eine erste Übersicht, wie viel Sie eine neue Dachrinne kosten kann.

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