Alle Dachziegelarten im Überblick
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Der Begriff Dachpfanne dient als Oberbegriff für alle Eindeckungselemente. Dazu gehören sowohl Dachziegel als auch Dachsteine. Früher wurde der Begriff Dachpfanne lediglich für Eindeckungen mit Hohlformen verwendet, wie etwa für den Mönchziegel, Nonnenziegel oder Hohlpfannen. Heutzutage dient der Begriff als Synonym für Dachziegel und Dachsteine. Einige davon tragen auch den Begriff "Pfanne" im Namen, wie etwa die bekannte Frankfurter Pfanne, welche zu den Dachsteinen gehört.
Zusätzlich zum Material stellt sich auch noch die Frage, ob die Pfannen eine Falz haben sollen oder nicht. Mit Falz können die Dachpfannen ineinander verlegt werden, wodurch das Dach gleichzeitig wasserdicht wird. Ohne Falz ist das Verlegen (z. B. Kronen- oder Doppelverlegung) aufwendiger und erfordert auch den Einsatz von mehr Material. Der Bedarf lässt sich also allein schon durch diese Entscheidung aktiv beeinflussen. Die meisten Dachpfannen, die mit dem Strangpressverfahren hergestellt werden, verfügen über keine Pfalz. Dazu gehört z. B. der Hohlziegel – nicht zu verwechseln mit der Variante mit Falz, den sogenannten Hohlfalzziegel. Pressziegel haben vorwiegend eine Pfalz, wie etwa der Doppelmuldenfalz Ziegel, der Drei-Muldenfalz Ziegel und die Finkenberger Pfanne.
Bevor der Rohstoff Ton verarbeitet wird, muss er erst zerkleinert, mit anderen Materialien (z. B. Lehm) gemischt, angefeuchtet und von Steinen und anderen Fremdstoffen bereinigt werden. Bei der Formgebung unterscheidet man zwischen Pressdachziegeln und Strangdachziegeln. Pressdachziegel werden im Stempelpressverfahren hergestellt, während bei Strangdachziegeln das Strangpressverfahren zum Einsatz kommt.
Bei einem Pressdachziegel wird das Tongemisch zunächst in eine Schneckenpresse bzw. Strangpresse gegeben und so zu einem flachen Strang geformt. Im Anschluss wird der Ton in Batzen geteilt. Diese Tonbatzen werden daraufhin durch eine Formpresse bzw. Revolverpresse gepresst, wo der Stempel die Batzen zwischen der Ober- und Unterform presst. Auf diese Weise erhalten die Tondachziegel ihre Falz, welche in Kopf-, Fuß- und Seitenfalzen unterschieden werden kann. Welche dieser Falzen ein Ziegel erhält, hängt von der verwendeten Ober- und Unterform ab. Auch Ziegel ohne Verfalzung sind möglich. Diese eignen sich vor allem für Dächer mit einer 30 Grad Neigung, denn so kann Regenwasser besser abfließen. Bekannte Pressdachziegel sind unter anderem Reformziegel, Flachdachziegel und Glattziegel.
Bei Strangdachziegeln, wie z. B. dem Biberschwanz Dachziegel oder Berliner Biber, wird das Tongemisch dagegen in eine Schneckenpresse bzw. Strangpresse gegeben. Dadurch entsteht ein fortlaufender profilierter Tonstrang und keine einzelnen Balzen wie beim Stempelpressverfahren. Der Tonstrang muss deswegen im Anschluss mit einem Drahtabschneider gekürzt werden, um die richtige Länge bzw. Form zu erhalten. Strangdachziegel besitzen meist keine Falz und können daher an den Rändern nicht ineinandergreifen. Deshalb wird das Dach mit einer Doppeldeckung versehen, um die Dichtheit zu gewährleisten. Strangdachziegel eignen sich aus diesem Grund vor allem für Dächer mit 30 Grad Neigung. Entwickelt wurde diese Art der Dachziegelherstellung bereits 1880 in Heerbrugg, Schweiz.
Im Anschluss an die Formgebung findet bei allen Dachziegelarten der Trocknungsprozess statt. Danach wird der Tondachziegel entweder in seiner naturroten Farbe belassen oder bekommt eine neue Farbgebung. Dies wird durch die Verwendung von Engoben erreicht. Eine Engobe ist nichts anderes als ein Schlammgemisch aus Wasser und brennendem Ton, welchen Metalloxide und Farbpigmente hinzugegeben werden, um eine bestimmte Farbe zu erzeugen. Dadurch entsteht eine matte oder seidenmatt glänzende Oberfläche, die diffusionsoffen ist. Die engobierte Oberfläche dient nicht nur der optischen Verfeinerung; sie sorgt auch dafür, dass der Ziegel widerstandsfähiger gegen UV-Licht, sauren Regen und Ablagerungen wird. Glasuren, die im Tonschlicker zusätzlich verschmolzene Glaspartikel beinhalten, sorgen dagegen für eine hochglänzende, glasartige Oberfläche.
Der Brennvorgang ist der letzte Schritt und erfolgt bei einer Temperatur von 900 bis 1200 °C. Die Tonziegel sind im Anschluss brandsicher und verpackungs- und auslieferungsfertig.
Die Preise für Tonziegel liegen höher als für Dachsteine. Der Preisunterschied ist zum einen durch das billigere Material als auch durch die energiesparendere Herstellung bedingt: Die Rohlinge werden auch per Strangpressverfahren hergestellt, aber nicht wie Ton bei hohen Brenntemperaturen von über 100 °C gebrannt, sondern bei lediglich 60 °C getrocknet. Gleichzeitig entsteht hierbei weniger CO₂ Emissionen, weshalb der Dachstein über eine bessere Öko-Bilanz verfügt.
Nach der kurzen Trocknung folgt zudem noch eine Lufttrocknung, die bis zu einem Monat andauert. Während des Produktionsverfahrens werden den Dachsteinen Farb- und Kunststoffpigmente hinzugefügt, die einerseits für eine individuelle Färbung sorgen und andererseits die Dachsteine versiegeln. Zusätzlich sorgen die Pigmente für eine gute Lichtreflexion der Infrarotstrahlen, was auch gegen übermäßige Hitze im Dachgeschoss hilft.
Die Herstellung von Dachsteinen existiert erst seit 1953. Damals kam die Frankfurter Pfanne auf den Markt und erlangte rasch große Beliebtheit. Der Dachstein ist heute der am häufigsten verwendete Dachstein auf deutschen Dächern.
Da Dachpfannen aus Beton schwerer sind als Tonziegel, eignen sie sich insbesondere für windige Wohngegenden. Zudem werden sie mit der Zeit widerstandsfähiger und frostbeständiger als Ziegel aus Ton, da sie immer weiter aushärten. Damit sind sie sogar noch frostbeständiger und resistenter gegen Hagel als Dachziegel aus Ton.
Mit den Jahren verstärkt sich bei Betonstein allerdings die Versandung, da der Niederschlag das Material Stück für Stück ablöst. Die Reste sammeln sich daraufhin in der Dachrinne ran und eine Dachrinnenreinigung ist die Folge. Außerdem sind Tonziegel im Vergleich weniger anfällig für Moos- und Flechbewuchs, obwohl Dachsteine in den letzten Jahren durch immer bessere Beschichtungen kräftig aufgeholt haben. Letztendlich sind sich beide Materialien jedoch in vielen Punkten ähnlich: Beide Dachpfannen sind feuersicher, langlebig, in vielen Farben erhältlich und bieten einen guten Schutz gegen Regen, Schnee und Frost.
Ziegel und Dachsteine sind jedoch nicht die einzigen Optionen. Dachpfannen aus Stahl oder Aluminium sind ebenfalls erhältlich und immer stärker gefragt. Mit etwa 0,5 mm Dicke sind sie etwa zehnmal leichter als ihre Verwandten aus Beton und Ton und damit gerade für ältere Dachstühle geeignet. Auch bei einer dicken Dämmung empfiehlt es sich, die Eindeckung entsprechend leicht zu halten. Das spiegelt sich im Preis wider: Dachpfannen aus Stahl bewegen sich preislich gesehen zwischen Tonziegeln und Betonziegeln. Aluminium-Dachpfannen sind wiederum teurer als die etwas schwereren Stahl-Dachpfannen. Beide Metalldachpfannen sind korrosionsbeständig und besitzen eine Oberflächenbeschichtung. Das macht Dachpfannen witterungsbeständig und erschwert es Moosen und Flechten, sich auf ihnen anzusiedeln.
In diesem Beitrag widmen wir uns ganz den verschiedenen Arten von Dachziegeln und ihren individuellen Stärken und Schwächen.
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