Dämmung und Schimmel: Das sollten Sie wissen

„Wände müssen atmen können“, lautet die weit verbreitete Meinung, die viele Menschen veranlasst, Dämmmaßnahmen auszusetzen. Zu groß ist Ihre Angst, durch eine Dämmung Schimmel zu begünstigen. Dabei kann eine professionell durchgeführte (Dach-)Dämmung sogar dabei helfen, Schimmel zu vermeiden – von den weiteren Vorteilen, wie der deutlich verbesserten Energiebilanz, welche die Umwelt und Ihr Portemonnaie entlastet, gar nicht erst zu sprechen.

Daemmung Schimmel

Inhaltsverzeichnis

Wie entsteht Schimmel im Dach?

Durch die Dachdämmung wird die Temperatur an der Innenseite erhöht, wodurch eindringende Feuchtigkeit im Dämmstoff kondensiert und zu Schimmel führen kann. In vielen Fällen sind die Ursachen für Schimmel in einer Kombination aus zu hoher Luftfeuchtigkeit und kalten Stellen im Raum zu finden. Zur Vermeidung von Schimmel sollten Sie daher einerseits auf eine professionelle Dämmung achten und andererseits durch richtiges Lüften die Feuchtigkeit im Raum gering halten.

Fehler am Bau sorgen oft für Schimmel

Gleich vorne weg: Wände können nicht atmen. Maßgeblich für die richtige Durchlüftung ist eine korrekte Fensterlüftung. Wer regelmäßig stoßlüftet, braucht sich in aller Regel keine Gedanken um Schimmel zu machen. Dieser macht sich in der Regel dort breit, wo Fehler am Bau vorherrschen: Kleine Ritze und Spalten, häufig bei undichten Fenstern, führen zu einer ungewollten Lüftung, bei der sich Feuchtigkeit sammeln und so Schimmel gedeihen kann. Weiterer negativer Effekt: Ihre Heizkosten steigen, da der Raum an dieser Stelle Wärme verliert.

Bei einer fachgerechten Wärmedämmung und Innendämmung hingegen kommt es gar nicht erst zu größeren Temperaturunterschieden zwischen der Raumluft und den Innenwänden, sodass sich an den Wänden und Fenstern keine Feuchtigkeit ansammelt. Wichtig: Wurde eine Dachdämmung oder Innendämmung durchgeführt und auch neue Fenster eingebaut, sollten Sie Ihr Lüftungsverhalten umstellen und regelmäßig fünf Minuten Stoßlüften. Der Raum kühlt in dieser Zeit nicht aus, Luftfeuchtigkeit wird jedoch nach außen getragen.

Auf der anderen Seite kann aber durch eine nicht fachgerechte Dämmung auch Schimmelbildung begünstigt werden. Bei einer Dachdämmung und insbesondere bei der Innendämmung kann der Taupunkt an bestimmten Stellen unterschritten werden, wodurch Wasserdampf kondensiert und es zu Schimmelbildung kommt. Dieses Szenario kann in der Regel durch das professionelle Anbringen einer Dampfbremsfolie vermieden werden. Richtiges Lüften darf – wie bereits erwähnt – in gedämmten Gebäuden ebenfalls nicht unterschätzt werden.

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Styropor als Innendämmung

Ein hohes Schimmelrisiko besteht bei der Innendämmung mit Styropor bzw. Polystyrol. Normalerweise ist die Innenwand deutlich wärmer als die Außenwand. Die Luft kondensiert daher draußen, denn kalte Luft kann Feuchtigkeit ab einer gewissen Temperatur nicht mehr halten. Die Dämmung aus Styropor dichtet jedoch stark ab, wodurch kaum mehr Wärme nach außen gelangt. Dadurch bleibt die Wand kühl und der Taupunkt verschiebt sich von außen nach innen. Zwischen der Innendämmung und der Wand tritt nun Feuchtigkeit auf. Dies ist fatal, denn Styropor ist dampfdicht, wodurch die Feuchtigkeit nicht wieder entweichen kann.  So entsteht der ideale Nährboden für Schimmel. Es kann daher sinnvoll sein, den Styropor zu entsorgen und durch andere Dämmungsarten zu ersetzen.

Indem man zusätzlich eine Dampfbremse installiert, können diese Effekte eingedämmt werden. Allerdings gestaltet sich das sehr aufwendig, da die Dampfbremse auf der ganzen Fläche fehlerlos montiert werden muss. Wie das geht, verrät Ihnen unsere Anleitung zum Thema Dach von innen abdichten.

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