Satteldach: Das beliebteste Dach Deutschlands

Das Satteldach ist eine der am weitesten verbreiteten Dachformen und wird in einigen Regionen unter anderem als Giebeldach bezeichnet. Die kostengünstige und zugleich robuste Konstruktion des Satteldaches machen es zu einem echten Allrounder. Erfahren Sie hier, wie das Dach im Detail aufgebaut ist und welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben.

Inhaltsverzeichnis

Dachkonstruktion Satteldach

Satteldach: Aufbau & Konstruktion

Satteldächer sind keinesfalls eine neue Bauart, sondern werden schon seit Jahrhunderten konstruiert und zählen daher auch zu den ältesten regionalen Dachformen auf dem Markt. Ein Satteldach besteht aus zwei Dachflächen, die sich gegenüberliegen und an der höchsten Stelle des Dachs, dem Dachfirst, zusammenlaufen. Je nach Bauweise schließt das Dach durch den First plan mit den Giebeln ab oder ragt nur knapp über diese hinaus. Ihr Aufbau ist zwar simpel, jedoch gibt es verschiedene Arten und Weisen der Konstruktion. Die häufigsten Konstruktionsarten sind das Sparrendach und das Pfettendach. 

Sparrendach

Bei einem Sparrendach treffen sich die Sparren beider Dachseiten am First und bilden ein Sparrenpaar. Am unteren Teil des Daches stützten sich die Sparren auf Bundbalken ab, die zugleich eine Balkendecke bilden. Das ganze Konstrukt nennt sich Sparrendreieck. Seltener ist das Kehlbalkendach, welches einen zusätzlichen mittig gelegenen Balken zwischen den jeweiligen Sparrenpaaren aufweist. 

Pfettendach

Bei einem Pfettendach werden die Sparren von waagerechten Trägern, den sogenannten Pfetten, gestützt. Die Pfetten verlaufen parallel zur Traufe und Dachfirst. Dieses Dach hat einige Vorteile, denn durch die zusätzlichen Träger lassen sich große, komplexe Dächer mit einigen Extras, wie etwa Giebeln und Gauben, errichten. 

Satteldach Sparren

Satteldach: Neigung nach Wunsch

Durch die vielseitig modifizierbare Bauweise lassen sich unterschiedliche Neigungen und Traufhöhen umsetzen. Wohnen Sie beispielsweise in einer Region, in der es starke Winde und Niederschläge gibt, sind Satteldächer mit einer hohen Neigung zu empfehlen. Diese lassen den Regen wunderbar nach unten ablaufen, sodass er sich nicht auf den Ziegeln festsetzen kann und keine Schneeräumung fürs Dach notwendig wird. Freuen Sie sich dagegen über häufigen, üppigen Schneefall, ist eine flachere Neigung (z. B. 30 Grad) die bessere Wahl, denn so wird vermieden, dass schwere Schneemassen von oben abrutschen und Schäden anrichten.

Im Durchschnitt weisen Satteldächer hierzulande einen Neigungsgrad zwischen 35 und 45 Grad auf. Natürlich bietet eine höhere Neigung den Vorteil, dass sich dadurch weiterer Wohnraum unter dem Dach ergibt, da die Schräglage „steil“ genug ist. So kann man zum Beispiel einen Dachboden ausbauen oder ein Gästezimmer schaffen, was bei einem Flachdach gar nicht möglich wäre.

Ist ihnen schon aufgefallen, dass Solarpanel eher auf Dächern zu finden sind, die einen geringeren Neigungswinkel aufweisen? In Deutschland beträgt der ideale Neigungswinkel des Daches zwischen 30 und 35 Grad, wenn Sie eine Solaranlage auf Ihrem Dach installieren möchten. Durch den flacheren Neigungsgrad trifft das Sonnenlicht im Sommer am besten auf die Solaranlage. 

Eine andere Sonderform ist das sogenannte Gotische Dach, das einen Neigungsgrad von 62 Grad oder mehr hat. Es findet zwar recht selten auf Häusern in Deutschland Anwendung, kann aber durchaus Sinn ergeben, wenn die Witterungsbedingungen entsprechend extrem sind. Liegt der Neigungswinkel bei exakt 60 Grad, spricht man dagegen von einem altfränkischen oder altfranzösischen Dach.

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Vor- und Nachteile des Satteldachs

Bei einem Satteldach überwiegen ganz klar die Vorteile, die da wären:

  • kostengünstig
  • wartungsarm
  • robust
  • viele Gestaltungsmöglichkeiten
  • geeignet für verschiedene Wetterbedingungen
  • gut geeignet für Photovoltaik

Die Nachteile sind dagegen überschaubar:

  • Wohnraumverlust bei steilen Satteldächern
  • Es werden Dachfenster für Tageslicht benötigt 
  • weit verbreitet, daher etwas „langweilig“

Satteldächer gehören nicht umsonst zu den beliebtesten Dachkonstruktionen überhaupt, denn ihr Dachstuhl ist sehr einfach konzipiert, aber dennoch widerstandsfähig und funktional. Darüber hinaus ist auch die rechtwinklige Form der beiden Dachflächen von Vorteil. Dadurch entfallen verschiedene Aufwände, die bei anderen Dacharten, wie beispielsweise dem Pultdach oder Walmdach, anfallen würden. Gerade weil der Dachstuhl so simpel aufgebaut ist, werden komplizierte Details in der Dachkonstruktion völlig unnötig. Die praktische Folge: Das Satteldach ist verglichen mit anderen Dacharten insgesamt robuster, relativ preisgünstig und muss vergleichsweise seltener repariert werden.

Das Satteldach bietet einen enormen Gewinn an Fläche und Höhe und ermöglicht dem Bauherrn einen Dachausbau, wodurch sich die Wohnfläche des Gebäudes insgesamt vergrößert. Weil der Giebel eines solchen Daches senkrecht eingebaut ist, lassen sich selbstverständlich auch Dachfenster einbauen. Natürlich gibt es Satteldächer heutzutage auch in den verschiedensten Farben, sodass Bauherren nicht nur im Hinblick auf die Dachform, sondern auch in der farblichen Außengestaltung ihres Hauses jede Menge Möglichkeiten haben.

Fazit: Insgesamt bietet das Satteldach wirtschaftlich positive Aspekte, ist äußerst praktisch, pflegeleicht und benötigt kaum Wartung. Zudem bietet diese Dachform dem Bauherrn einen großen Spielraum für eigene Gestaltungsmöglichkeiten seines Hauses. Wohl zu Recht eine der beliebtesten Dachformen Deutschlands.

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