Wetterschutz für die Haustür, Fahrradgarage am Gartenhäuschen oder neuer Wohnraum? Das Schleppdach kann viele Anbau-Projekte krönen. Eine pauschale DIY-Anleitung gibt es nicht. Tipps für die Planung und Konstruktion sind dennoch wertvoll. Sie helfen der Entscheidung auf die Sprünge, ob man das Schleppdach selber bauen kann oder ein Fachbetrieb gefragt ist.
Inhaltsverzeichnis
Den Schleppdach-Bau präzise planen
Gewiss steht schon fest, wo Sie mit dem Schleppdach einen Anbau ergänzen möchten. Daraus ergibt sich eine grobe Checkliste, welche Materialien Sie benötigen. Bei der Erweiterung des Eigenheims möchten Sie vermutlich passend zum Hauptdach Ziegel für die Abdeckung verwenden. Geht es um ein Upgrade des Gartenhäuschens, sollten die Stützpfeiler für den geplanten Unterstand mit der vorhandenen Holzfassade harmonieren.
Wesentlich ist, wie groß das Schleppdach für den Anbau sein muss. Bei der kleinen Überdachung des Hauseingangs gibt es statisch wenig zu bedenken. Anders sieht es bei großen Dachflächen aus, die ergänzt werden. Alle Kräfte, die sich darauf auswirken, müssen berücksichtigt werden. Dazu zählen auch witterungsbedingte Aspekte wie Schneelasten. Die Schleppdach-Konstruktion muss dafür gewappnet sein.
Außerdem müssen Sie sich fragen, was mit der alten Dachrinne passiert. Möchten Sie diese vor dem Anbau abnehmen und später wieder anbringen? Vereinen sich Hauptdach und Schleppdach, ergibt sich in dem Bereich eine deutlich größere Ablauffläche. Dann ist eine neue Regenrinne mit der passenden Dimension gefragt, damit sie die Wassermengen fassen und ableiten kann.
Step by Step zum DIY-Unterstand mit Schleppdach
Wer das Schleppdach selbst bauen möchte, benötigt einige Werkzeuge:
Holzsäge
Bohrmaschine
Holzbohrer
Betonmischmaschine
Hammer
Akkuschrauber
Wasserwaage
Gehrungslade
Je nach Bauprojekt gesellen sich diverse Utensilien hinzu. Das konkrete Vorhaben entscheidet auch darüber, welche Materialien man braucht und wie umfangreich sie sein müssen. Zu den häufig verwendeten Basics gehören:
Zement
Sand
Holzbalken
Dachlatten
Bitumen
Dachschindeln
Schrauben
Ein Schleppdach anbauen – Anleitung für Heimwerker
Die Stützpfeiler können nicht einfach ins Erdreich gerammt werden. Zumindest müssen für sie Fundamente gegossen werden, um ihre Balkenschuhe zu verankern. Bei vielen Projekten ist es notwendig, für die gesamte Fläche des Anbaus ein Fundament zu gießen. Den Schritt geht man an, bevor der Schleppdachbau beginnt. Es empfiehlt sich außerdem, sämtliche Holzwerkstoffe vor der Verwendung mit einem Schutzmittel zu behandeln. So sind sie rundum vor Witterungseinflüssen und Schädlingen geschützt.
Danach werden zuerst die Balken aufgestellt und fixiert, die das Schleppdach später stützen. Die tragenden Querbalken und Längsbalken folgen, bevor sich die Dachlatten nach und nach hinzugesellen. Steht die Grundkonstruktion, wird das Dichtungsmaterial angebracht. Dabei kann es sich beispielsweise um Bitumenbahnen handeln, aber auch andere Dachabdichtungsbahnen sind möglich.
Wenn dieser Schritt erledigt ist, steht die Dachabdeckung auf dem Plan. Dafür verwendet man meist Schindeln, die zum Hauptgebäude und dessen Dachgestaltung passen.
Schleppdach direkt anbauen oder versetzt?
Es hat zahlreiche Vorteile, wenn sich das Schleppdach vom Anbau direkt an das Hauptdach angliedert. Die Dächer verschmelzen dadurch zu einer optischen Einheit, wodurch das Ergebnis architektonisch ansprechend ist. Die Dacherweiterung lässt sich außerdem unkomplizierter realisieren, weil einige Überlegungen und Zusatzarbeiten entfallen.
Bei versetzten Lösungen müssen zum Beispiel separate Entwässerungssysteme wie zwei Regenrinnen geschaffen werden. Die Rahmenbedingungen können trotzdem dafür sprechen, dass Schleppdach vom Anbau niedriger anzusetzen. Das ist beispielsweise notwendig, wenn eine deutlich abweichende Dachneigung angebracht ist.
Welche Neigung ist beim Schleppdach sinnvoll?
Bei der Fortsetzung des schrägen Hauptdachs verringert sich sukzessive die Dachhöhe. Sie ist ab einem gewissen Punkt so gering, dass darunter keine brauchbare Nutzfläche mehr entsteht. Laien veranschaulichen sich das Ganze am besten mit akkuraten Zeichnungen. So lässt sich nachvollziehen, wie viel Raum gewonnen werden kann, wenn das Schleppdach vom Anbau die Neigung des Hauptdachs beibehält.
Bei sehr steil ausgeführten oder tief abschließenden Hauptdächern gelangt man oft zur Erkenntnis, dass für das Schleppdach eine Konstruktion gewählt werden muss, die flacher ist. Generell sollte die Dachneigung mindestens 11 Grad und maximal 60 Grad betragen. Ansonsten sind komplexere Planungen notwendig, zum Beispiel für die Entwässerung.
Schleppdach: vorgefertigt, selbst gezimmert oder vom Profi?
Die Konstruktion eines einfachen Schleppdachs, beispielsweise für den Fahrradunterstand oder als Schleppdach für Carports und Garagen, stellt erfahrende Heimwerker vor keine großen Herausforderungen. Das Projekt eignet sich für DIY-Lösungen. Wer besonders schnell und unproblematisch ans Ziel gelangen möchte, findet hierfür in Baumärkten vorgefertigte Sets. Sie überzeugen aber oft weder ästhetisch noch praktisch. Das liegt nicht zuletzt an den einfachen Materialien mit begrenzter Lebensdauer.
Den Anbau von weitläufigen Terrassenüberdachungen sowie eines Schleppdachs für einen Anbau, der die Wohnfläche erweitern wird, sollte man Experten überlassen. Gleiches gilt für Dachgauben, weil sie Änderungen des Hauptdachs einfordern und dementsprechend komplex sind. Bauämter verlangen bei vielen Projekten statische Berechnungen, die keine Angelegenheit für Laien sind. Kennen Sie noch keinen Fachbetrieb oder fragen sich, wie teuer Ihre Anbaupläne sind? Schnell finden Sie mit unseren Suchtools Profis in Ihrer Nähe, die Sie beraten und Ihnen Kostenvoranschläge unterbreiten. Werfen Sie auch einen Blick in unseren Preisvergleich, um die Kosten für ein Schleppdach besser beuteilen zu können.