Styropor entsorgen Kosten
Die Styropor-Entsorgung ist längst nicht mehr so kostspielig wie früher. Wir haben die Entsorgungskosten unter die Lupe genommen.
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Mehr Alle PreisvergleicheDas Entsorgen von Styropor ist für die meisten Privatleute eigentlich keine große Sache, weil es hier auch keine wirklich großen Stolpersteine seitens der Abfallverordnung gibt. Normales, haushaltsübliches Styropor wird ja auch einfach über den gelben Sack entsorgt. Das ist aber nicht das einzige Styropor, das es gibt und abseits privater Haushalte bestehen durchaus gesetzliche Hürden, die einschlägige Handwerksbetriebe beachten müssen, wenn sie Styropor entsorgen wollen. Unser 11880.com-Dachdecker-Ratgeber klärt Sie auf, wie Sie „gefährliches“ Styropor entsorgen dürfen und wie lange noch.
Aber warum ist die Entsorgung von Styropor überhaupt so eine komplizierte Sache? Das liegt vor allem daran, dass Styropor kein natürliches Produkt ist, sondern künstlich aus verschiedenen Bestandteilen zusammengestellt wird – aber sind sie alle gefährlich und Sondermüll? Styropor besteht zu nahezu 100 % aus Luft und zu einem geringen Teil aus dem eigentlich natürlich gewonnenen Stoff Styrol. Durch das Treibmittel Pentan formt sich Styrol zu Polystrol – ein Synonym für Styropor. Charakteristisch dafür sind die luftgefüllten kleinen Kügelchen, die zur Herstellung von Styroporplatten zusammengeklebt werden.
So können Sie Styropor entsorgen:
Styropor wird jedoch nicht nur in Reinform verwendet. In manchen Gegenständen, wie etwa in Helmen, wird ebenfalls Styropor verwendet. In solchen Fällen gilt, dass Sie den Gegenstand samt des verwendeten Styropors im Restmüll entsorgen. Auch verschmutztes Styropor sollte lieber im Restmüll landen. Die Kosten für die Styropor-Entsorgung hängen stark von der wegzuwerfenden Menge ab.
EPS Platten ohne HBCD unterliegen keiner Register- und Nachweispflicht. Hier reicht es, wenn Sie den entstandenen Müll als gemischten Bauabfall entsorgen. Der Umwelt zuliebe, könnten Sie solche Platten jedoch getrennt entsorgen, um eine besseres Recycling zu ermöglichen und so Ressourcen zu schonen. Sie erkennen HBCD-freie Produkte u.a. an Hinweisetiketten, allerdings dürfen ohnehin seit 2016 keine HBCD-Dämmplatten mehr verkauft werden.
Styropor ist zwar ultraleicht und bringt ganz hervorragende Dämmeigenschaften mit sich, es ist aber in seiner reinen Grundform auch brennbar. Was bei vielen Anwendungen im privaten Bereich, zum Beispiel bei Verpackungen, nicht nötig ist, muss natürlich im Bereich Dachdecken sein: Das Styropor braucht einen Flammschutz, um als Teil der Dachdämmung zulässig zu sein. Dafür wurde früher Hexabromcyclododecan, kurz HBDC, verwendet. Es ist nur schwer abbaubar, giftig für die Umwelt und kann sich in Lebewesen anreichern, was vor allem die Fruchtbarkeit sowie Embryonal-und Säuglingsentwicklung beeinträchtigen kann.
Der Bundesrat beschloss deshalb am 01.10.2016 eine gesetzliche Regelung. Diese besagt, dass HBCD-Styropor Sondermüll, ja sogar gefährlicher Abfall sei und diese Stoffe bei speziell dafür vorgesehenen Entsorgungsdeponien abzuliefern seien. Da es aber von diesen speziellen Entsorgungsstellen nicht allzu viele im Bundesgebiet gibt, stiegen schnell die Wartezeiten sowie die Entsorgungspreise und die Styroporstapel bei den Dachdeckerfirmen wuchsen immer weiter. Um dem entgegenzuwirken, wurde eine Verordnung der Bundesregierung am 1.8.2017 verabschiedet. Nach dieser zählt Styropor nicht mehr zum Sondermüll und kann wieder ohne Sondergenehmigung entsorgt werden. Auch für Dachdecker war die Verordnung vom 1.8.2017 wichtig. Durch die aktuelle Regelung ist die Entsorgung für Betriebe deutlich einfacher. Styropor mit HBCD werden auf dem Wertstoffhof entsorgt, wobei sie einer Nachweis- und Registerpflicht unterliegen. Darüber hinaus muss der Müll von anderen Müllsorten getrennt entsorgt werden.
Die Lockerung zeigt: Die Entsorgung von Styropor ist wieder einmal ein Zeichen der Probleme, die es mit neuen Gesetzen auf Länderebene geben kann. Längst nicht jedes Bundesland war nämlich in der Lage, die Entsorgungsengpässe bei der Styroporentsorgung zu vermeiden oder kurzfristig zu beseitigen. Der gleichzeitige Notstand bei den Handwerksbetrieben, insbesondere auch bei den Dachdeckern, erforderte aber eine schnelle Lösung für die Betroffenen. Es beleibt also abzuwarten und zu hoffen, dass bis zum Ablauf der Styropor-Schonfrist neue Möglichkeiten erschlossen worden sind, um gefährliches Styropor zu entsorgen.
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