Das Zeltdach ist sehr attraktiv, aber relativ kostspielig und auch nicht ganz unkompliziert. Es fand bis vor einigen Jahren kaum Berücksichtigung im Hausbau hierzulande. Das deutsche Zeltdach findet sich stattdessen eher auf Kirchtürmen wieder. Im Mittelmeerraum ist diese Dachart weiter verbreitet, aber seitdem der mediterrane Baustil auch hierzulande zum Trend geworden ist, ist das Zeltdach auch bei uns im Aufwärts-Trend – ein Trend, der der deutschen Dächerlandschaft guttut.
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Vorrausetzungen für Zeltdächer
Das Zeltdach besitzt ingesamt vier Dachflächen. Das bedeutet, dass es keine Giebelseiten gibt, womit sich das Zeltdach deutlich von einem klassischen Satteldach unterscheidet. Es ähnelt dafür vielmehr dem Walmdach, welches jedoch über einen Dachfirst verfügt. Das Zeltdach hat keinen First, sondern läuft spitz zu – ganz so, wie ein Zelt. Allerdings gibt es hin und wieder auch Mischformen beider Dächer mit einem sehr kurzen Firstgrad.
Das erklärt auch, wieso der quadratische Grundriss des Hauses so wichtig ist, denn nur dann lässst sich das Zeltdach problemlos umsetzen. Natürlich gibt es auch Möglichkeiten, diese zeltförmigen Dachträume auf einem runden oder rechteckigen Grundriss zu verwirklichen. Es sollte aber grundsätzlich kein zu komplizierter, verwinkelter Umriss sein, um die Baukosten nicht ins Unermessliche steigen zu lassen. Wie hoch die Kosten ausfallen, verrät Ihnen unser Preisvergleich Zeltdach Kosten.
Ist Ihr Grundriss komplex? Keine Sorge, wir können Ihnen für Ihren Beitrag zur Dächerlandschaft noch viele weitere attraktive Dachformen vorstellen.
Zeltdach: Konstruktion & Dachneigung
Wenn Sie sich für dieses attraktive Dach entscheiden, spielt auch dessen Neigung eine große Rolle. Die Dachneigung bestimmt nämlich, wie schnell das Regenwasser abfließen kann. Ein steil geneigtes Dach ermöglicht einen schnellen Abfluss. Allerdings muss das Dach dann auch so konstruiert sein, dass im Winter Schneemassen problemlos getragen werden und nicht einfach nach unten abrutschen können. Eine gute, stabile Unterkonstruktion ist dafür unabdingbar. In schneereichen Gegenden können Sie unterdes mit Schneefanggittern nachhelfen. Wie Sie diese anbringen, erklärt Ihnen unsere Anleitung zur Schneefanggitter Montage.
Und was passiert währenddessen unter dem Dach? Ist die Neigung zu gering – also unter 20 Grad – bietet sich unter Zeltdächern nur bedingt Fläche zum Wohnen. Hier kann man bestenfalls von Abstellmöglichkeiten sprechen. Für eine vollwertige Raumnutzung unter dem Zeltdach – wie es bei einem Flachdach oder auch dem hier weit verbreiteten Satteldach möglich ist – ist eine steilere Neigung nötig.
Für die Installation von Solarzellen muss der Neigungswinkel ebenfalls etwas höher gewählt werden, denn auf einem zu flachen Dach können diese nicht effizient arbeiten. Optimal ist ein Winkel zwischen 25 und 35 Grad.
Sind die Dachschrägen besonders steil, müssen Sie durch einen sogenannten Firstbalken gestützt werden. Dieser verläuft bis zum Firstpunkt, also der Spitze des Daches, wo alle vier Dachseiten zusammenkommen. Darüber hinaus wird das Dach durch vier Gratsparren gestützt. Als Gratsparren bezeichnet man Sparren, die zeitgleich zwei Dachseiten stützen. Sie laufen am Firstpunkt zusammen und sorgen für die nötige Stabilität des Zeltdaches. Weitere Sparren bilden den Rest der Konstruktion. Alternativ können auch Fußpfetten verwendet werden, die einmal um das ganze Dach gehen sowie mehrere Sparren und eine Mittelpfette.